Feste
Das Feste-Feiern lieben die Chiemgauer besonders und das ganze Jahr über laden zahlreiche Veranstaltungen zum Mitfeiern und Staunen ein.
- Christi Himmelfahrt (Mai): Trachtenwallfahrt des Chiemgau-Alpenverbandes von Unterwössen nach Raiten zur Wallfahrtskirche „Maria unter den 7 Linden“
- Wochenende nach Fronleichnam (Juni): Sachranger Bauern- und Kunsthandwerkermarkt, mit traditionellen Ausstellern, Vorführungen und Aktionen
- Juni–September: Almtänze und Musikabende des Trachtenvereins „D’Geiglstoana“ Sachrang mit Trachtentänzen, Volksmusik und Gesang
- Letzter Sonntag im Juli: Großes Gautrachtenfest des Chiemgau Alpenverbandes mit Festgottesdienst und Trachtenumzug, zahlreiche Musikkapellen und Motivwägen
- 2. Sonntag im August: Dorffest in Sachrang des örtlichen Trachtenvereines „D’Geigelstoana“ mit Preisplatteln, Tanz und Musik
- 1. Sonntag im September: Aschauer Markt mit Festwoche
- 3. Sonntag im September: Bayerisch-Tirolerische Ölbergwallfahrt zur Ölbergkapelle in Sachrang mit zahlreichen Vereinen, Fahnenabordnungen und Schützenkompanien
- September: Großer Almabtrieb der Sachranger Almbauern in die Dorfmitte von Sachrang mit geschmückten Tieren, regionaler Bewirtung und Musik
Die Liste aller Veranstaltungen finden Sie auf der Website der Gemeinde Aschau und dem Tourismus-Portal Chiemsee Alpenland.
Der Almabtrieb
Im Herbst werden in der Region zahlreiche festliche Almabtriebe durchgeführt, bei denen nach unfallfreiem Sommer die Tiere mit prächtigen Kronen, Aufsteckern, Kränzen und Glocken ins Tal zu den Heimathöfen getrieben werden. Der Sachranger Almabtrieb ist weit über das Chiemgau hinaus bekannt.
Der Verein „D’Sachranger Bergbauern“ informiert mit der Ausstellung „Die Alm ins Tal holen“ auf fünf Tafeln über das Almleben im Priental und stellt die Betriebe und Almen vor. Mit interessanten Texten und Geschichten erhält der Betrachter einen Einblick in das erschwerliche Almbauernleben am Geigelstein oder Spitzstein und bekommt Informationen über die einmalige Flora und Fauna der Region.
Vor dem Almabtrieb können Gäste beim Anfertigen des traditionellen Almschmucks mithelfen und diese Handwerkskunst kennenlernen.
Handwerk
Im Chiemgau gibt es seit jeher eine traditionelle hochwertige Handwerkskunst, die sich teilweise bis in die heutige Zeit erhalten hat. Dazu haben sich auch neue, vor allem künstlerische Tätigkeitsfelder und Angebote entwickelt. Auch im Priental und Sachrang wird noch Handwerkskunst wie Brunnen machen, Holzofenbrot backen, Töpfern, Filzen, Hut machen, Keramik- und Seidenmalerei, Öko-Sennerei und Strickerei gepflegt und teilweise noch gewerblich betrieben.
Seit einigen Jahren gibt es in Sachrang die Meisterkurse für Gesang, Harfe, Horn, Oboe, Viola und Violoncello mit jeweiligen Abschlusskonzerten in der Sachranger Pfarrkirche.
Kräuterwanderungen und Führungen der Bäuerinnen zu aktuellen und historischen Themen werden über den ganzen Sommer angeboten.
Brauchtum
Hier wird Brauchtum noch aktiv gelebt und die besonderen Trachten sind im Alltag wie auch an den traditionellen kirchlichen Festen im Jahresablauf nicht wegzudenken. Zahlreiche Trachtenfeste, Heimatabende und Almtänze laden besonders in den Sommermonaten Einheimische und Gäste gleichermaßen ein.
Immer am 3. Sonntag im September findet an der Ölbergkapelle in Sachrang die traditionelle Bayerisch- Tirolerische Ölbergwallfahrt statt.
Die Volksmusik in ihrer unverfälschten Art wird im Chiemgau noch sehr ausgeprägt gespielt und gesungen. Es gibt viele Musik- und Gesangsgruppen, die weit über das Chiemgau hinaus bekannt sind und besonders an den Wochenenden können beim Wirt die Künstler beim Singen und Musizieren bestaunt werden. In den letzten Jahren wird auch das Jodeln wieder intensiv gepflegt und zahlreiche Jodelkurse können besucht werden
Auch das bekannte Chiemgauer Volkstheater zeigt, wie begeistert im Chiemgau noch in zahlreichen Orten Theater gespielt wird.
Etwas besonderes sind die Kraftspiele des Chiemgaus wie Fingerhakeln, Armdrücken, Steinheben oder Rangeln.
Imposant sind auch die zahlreichen Pferdeumritte im Chiemgau, bei denen Reiter und Pferde prachtvoll geschmückt durch die Orte ziehen.
Geschichte
Sachrang gehörte zum Chiemgauer Dotationsgut des 1215 errichteten Salzburger Suffragan-Bistums Chiemsee. Im 13. Jahrhundert errichtete der „Salzburger“ Rüdiger von Walchen eine Befestigung und einen Turm, die aber durch eine Verfügung der bayerischen Herzöge wieder abgebrochen werden mussten, da sie den Bau als unrechtmäßig auf Aschauer Gebiet errichtet ansahen.
Im 15. Jahrhundert belehnte der Bischof die Familie Freyberg mit Sachrang, die die Lehensrechte 1529 durch Kauf ablöste. Der Wandel vom Kirchengut zur Adelsherrschaft war damit vollzogen. Sachrang gehörte zum Herrschaftsgericht Hohenaschau und war ein eigenes Amt dieser Herrschaft, dem weitere 14 Ansiedelungen unterstanden.
Um die Mitte des 18. Jahrhunderts bestand der Ort aus acht Anwesen. 1827 (1829?) endete die Herrschaft der Grafen von Preysing auf Schloss Hohenaschau.
Die eigenständig gewordene Gemeinde Sachrang wurde im Zuge der bayerischen Gebietsreform 1978 in die Gemeinde Aschau im Chiemgau eingliedert. Der Ort hat etwa 520 Einwohner.